Versichern, oder nicht?
Wer kennt es nicht. Man fotografiert mit Leidenschaft, die Ausrüstung wächst über die Jahre, die Summe des Geldes in Form von Kameraequiment wächst ebenfalls, und damit auch die Angst, wie man das jemals finanzieren soll, wenn man z.B. stolpert, und der gesamte Rucksack auf den Asphalt knallt.
Ich hatte diese Sorge direkt mit der Anschaffung meines ersten Festbrennweite-Supertele-Objektives. Da trägt man dann einen Kleinwagen im Rucksack durch unebenes Gelände, oder über Bergkämme, das Stativ könnte am Uferrand abrutschen und mit der Ausrüstung in das Wasser kippen usw usw
Ich berichte im folgenden von MEINER ausgewählten Versicherung. Der Aktivas . Bei mir hat sich einiges an Ausrüstung im Laufe der Jahre angesammelt. Und ich wäre nicht in der Lage, spontan alles neu zu erwerben, wenn mir einmal ein Mißgeschick passieren würde. Und ich bin wahrlich schon öfter mal über die Stativbeine gestolpert und habe in letzter Sekunde noch alles rechtzeitig festhalten können.
Vor etlichen Jahren hatte ich im Urlaub eines meiner doch eher sehr teuren Objektiv mitgenommen. Das Objektiv hatte ich bereits auf das Stativ geschraubt. Um das Objektiv herum war ein Regenschutz, und ich habe mich kurz heruntergebeugt, um meine Kamera aus dem Rücksack zu holen, um sie an das Objektiv zu schrauben. In dem Moment war ich kurz abgelenkt und es gab eine Windböe, die in den Regenschutz des Objektives ging, diesen aufgebläht hat, und dann mit Wucht das Stativ samt des wertvollen Objektives auf den Asphalt befördert hat. Es hat so gescheppert und das Geräusch von klirrendem Glas ging mir durch Mark und Bein. Auf einer Polterhochzeit mag das okay sein. Bei einem Objektiv mit einem 5-stelligen Eurowert möchte man das wirklich nicht hören. Ich hob es hoch, setzte die erfolgreich aus dem Rucksack beförderte Kamera an, und sah die tollen Kaleidoskop-Effekte, die zerbrochenes Glas nun einmal produziert.
Und kurz bevor mit die Tränen kamen, habe ich dann dran gedacht, dass das Ding ja zum Glück versichert ist. Ich hatte aber leichte Sorge, dass das ein riesiger Akt wird, bis das alles geregelt wird.
Aber: Die Aktivas hat mir wirklich gezeigt, dass Versicherungen auch freundlich, persönlich und echt unkompliziert alles abwickeln können. Ein Anruf, um zu fragen, wie ich nun vorgehen soll, und das war es schon fast. Auf der Homepage kann man sehr einfach das Schaden-Melde-Forumular online ausfüllen, als PDF herunterladen und dann der Aktivas per Mail zusenden. Ich habe damals mit der Versicherung telefoniert, während ich es das Formular abgesendet habe, und habe sofort, nachdem die Mitarbeiterin die Mail angesehen hat, die Info bekommen, dass ich die Kopfien der Rechnung über den Kauf des Objektives, per Mai zusenden soll, und ich danach eben das „Okay“ durch die Versicherung abwarten solle. Das kam direkt am gleichen Tag, oder am darauffolgenden Tag. Ich bin mir da nicht mehr sicher. Auf jeden Fall kam die Kostenübernahme-Zusage sehr, sehr schnell. Ich könnte das Objektiv nun zur Reparatur schicken, und solle anschließend die Rechnung der Versicherung zuschicken. Das war es auch schon. Ob inzwischen erst ein Kostenvoranschlag erforderlich ist, kann ich gar nicht sagen, da ich seitdem noch aufmerksamer mit meinem Equipment umgehe, als ohnehin schon immer.
Ich habe das Objektiv reparieren lassen, die Rechung ging an die Aktivas und ich habe das Geld erstattet bekommen. Das war schon alles.
Ja, die Versicherung ist nicht günstig. Da muss man nichts schön reden. Es gibt die Wahl zwischen einer Pauschalversicherung, bei der man nach Tarifen wählen kann, ob man 3000, 5000, 8000 oer 12000 Euro versichern möchte. Auf Anfrage kann man sicher auch höhere Beträge pauschal versichern. Versichert ist dann das komplette Equipment zum aktuellen Neupreis.
Ich selbst habe ich jedoch für die Einzeldeklaration entschieden. Dabei entscheidet man selbst, weche Ausrüstung man zu welchem Preis versichern möchte. Wer gerne gebraucht kauft, kann also auch die Gebrauchtpreise der jeweiligen Kamera/Objektiv/Stativ usw angeben. Oder noch weniger, wenn man gewillt ist, in einem Schadensfall auch selbst etwas draufzahlen zu wollen.
Der Selbstbehalt unterscheidet sich bei allen möglichen Versicherungstarifen, und kann teilweise selbst gewählt werden. Wie bei einer Autoversicherung eben auch. Höher Selbstbehalt, günstigere Versicherungsbeiträge und umgekehrt.
Ich selbst hatte damals, als mein Objektiv Polterabend gefeiert hat, einen Schaden von knapp 5000 Euro. Aus eigener Tasche hätte ich das nicht spontan zahlen können.
Ich zahle pro Jahr ca 500 Euro Versicherungsbeiträge, bei einer Versicherungssumme eines nicht wirklich schlecht ausgerüsteten Kleinwagens. Das ist also in Etwa vergleichbar. Im ersten Moment klingt das vermutlich abschreckend. Aber mal ehrlich…… ein großer Schaden, wie bei mir, und ich muss 10 Jahre lang wieder einzahlen, bis ich bei +/- Null bin. Das ist doch ein Wort!!!
Ich habe inzwischen die 10 Jahre seit dem Schaden fast erreicht. Das heißt, meine Sachen sind bei der Aktivas bereits so lange versichert, dass ich IMMER NOCH ein wenig im Plus bin, da die Aktivas mehr Schaden übernommen hat, als ich bisher an Gebühren in knapp 10 Jahren eingezahlt habe.
Und nein, wer mir irgendwann ein Objektiv abkauft, wird nicht dieses genannte Objektiv bekommen. Ich habe inzwischen etliche Male meine Ausrüstung gewechselt, verbessert usw. Also keine Sorge. Obwohl Sorgen gar nicht angebracht gewesen wären. Das Objektiv damals ist so gründlich auf Versicherungskosten reapiert worden, dass es danach so funkelnagelneu aussah und war, dass es sogar eine neue Seriennummer bekommen hat 🙂
Auf dem Markt gibt es zwei weitere, mir namentlich bekannte Fotoequipment-Versicherungen (Poepping und Fotofairsicherung), mit denen ich selbst keinerlei Erfahrung habe und nicht berichten kann. Und solange es keine Notwendigkeit gibt, wüßte ich auch nicht, wieso ich mich damit beschäftigen sollte. Denn unkomplizierter, als ich es erlebt habe, kann es woanders auch nicht sein.
Transparenz bzgl dieses Beitrages:
Ich habe seit vielen Jahren bei der Aktivas meine Ausrüstung versichert. Sie verdient also, wenn ich nicht gerade einen Schaden verursache, der 10 Jahre lang wieder reingewirtschaftet werden muss, ganz gut an mir 😉 Daher wurde ich vor einiger Zeit gefragt, ob ich Lust habe, als Kooperationspartnerin für die Aktivas-Versicherung zur Verfügung zu stehen. Und da ich absolut überzeugt davon bin, dass das keine falsche Entscheidung sein kann, habe ich zugesagt. . Es handelt sich hier also um Werbung.